1.000 g Zunahme bei richtiger Fütterung und Haltung

3 Februar 2020

Kälber, die gut gefüttert und untergebracht werden, können während der Milchperiode gut 1000 g am Tag zunehmen. Nicht nur die Sensibilisierung und das Engagement des Viehhalters sind dabei von Bedeutung, auch die richtige Unterbringung und der Umgang spielen eine wichtige Rolle.

Durchfall und Atemwegsprobleme sind die häufigsten Krankheiten im ersten Lebensjahr. Bei beiden Problemen spielt die Unterbringung eine große Rolle. Die Kälber müssen in einer trockenen und zugfreien Umgebung untergebracht sein. Durch den Einsatz der richtigen Unterkunft vermeiden Sie, dass in späterem Alter Gesundheitsprobleme auftreten.

Junge Kälber (0-3 Wochen) werden fast immer einzeln untergebracht. Dadurch ist die Kontrolle einfacher und Gesundheitsprobleme werden schneller bemerkt. Die Kälber kommen meistens auch weniger in Kontakt mit anderen Kälbern, wodurch der Infektionsdruck niedriger ist. Dies ist auch sehr wichtig, da junge Kälber noch wenig Widerstandskraft aufgebaut haben.


Abbildung 2, Wichtigste Krankheiten im ersten Lebensjahr (MSD, sd).

Kälber im Alter zwischen 3 Wochen und 3 Monaten haben auch noch weniger Widerstandskraft als älteres Jungvieh. Außerdem gibt es in diesem Zeitraum viele Stressoren, wie z.B. das Ende der Milchgabe, die Enthornung und die Umsiedelung von der Einzel- in die Gruppenunterbringung. Um die Gesundheit des Kalbes nicht zu gefährden, dürfen nicht zu viele Veränderungen gleichzeitig stattfinden. Planen Sie deshalb möglichst nicht mehr als eine Veränderung pro Woche. Das kommt der Gesundheit und dem Wachstum der Kälber zugute.

Bei den untersuchten Betrieben waren es die Kälber im Alter zwischen 3 Wochen und 3 Monaten, bei denen die Gewichte am meisten hinter der Norm zurück blieben. In diesem Alter gibt es auch die meisten Probleme mit Durchfall oder Atemwegsproblemen. Das verwundert nicht, da in dieser Zeit die maternale Immunität, die durch die Biestmilch erhalten wurde, stark abgenommen hat und die eigene Immunität noch im Aufbau begriffen ist. Eine optimale Pflege dieser Tiergruppe ist deshalb von großer Bedeutung. Ein auffälliges Ergebnis der Untersuchung ist auch, dass Kälber, die über einen Milchautomaten gefüttert werden mehr Durchfall aufweisen als Kälber, die von Hand gefüttert werden.


Referenz:
Jungviehaufzucht hat Aufmerksamkeit verdient
Janne van de Ven, ein Student an der niederländische Has-Hochschule hat Wachstum, Gesundheit und Zeitaufwand bei der Aufzucht von Jungvieh untersucht. Häufig bekommt die Jungviehaufzucht in Milchviehbetrieben etwas weniger Aufmerksamkeit, da sie kurzfristig weniger Einfluss auf die Betriebsergebnisse hat als die Versorgung der Milchkühe. Doch eine gute Jungviehaufzucht ist tatsächlich Geld wert. Unter anderem durch ein jüngeres Abkalbedatum von Färsen, mehr Milch in der ersten Laktation und mehr Phosphatraum, da weniger Jungvieh gehalten werden muss. Eine längere Aufzucht bedeutet mehr Aufzuchttage, die im Schnitt ca. 2,50 € pro Tag kosten. Die Untersuchung wurde bei 30 Milchviehbetrieben durchgeführt. Dieser Artikel greift die Ergebnisse der Untersuchung auf.

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